Rumänien

Was ich zugeben muss:

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich mal noch in ein Osteuropäisches Land verlieben werde, aber Rumänien hat mich eines Besseren belehrt und das Reisefieber hat mich wieder gepackt!
Wer mich kennt, weiß ganz genau, dass ich immer gesagt habe, dass die osteuropäischen Länder einfach nicht meins sind. Diese Ansicht hat sich nun seit dem ersten Tag in Bukarest komplett geändert! Bucresti zählt jetzt definitiv zu meinen Top drei! Verona, Wien und Bukarest stehen auf einer Stufe und danach kommt lange nichts mehr für mich. Viele Städte finde ich schön und interessant, aber die anderen drei sind einfach atemberaubend!
Nun aber Schluss des rumgeplänkels!

Nach dem ich am Donnerstag bis 1 Uhr gearbeitet habe und dann meine Sachen bis 3:30 Uhr gepackt habe, bin ich um 4:30 Uhr aufgestanden und bin zum Bahnhof gewatschelt. Ich weiß immer noch nicht, ob ich wirklich meinen Kühlschrank geleert habe oder ob ich wiederkomme und etwas ziemlich verschimmeltes vorfinden werde – mal schauen!
Der Zug nach Berlin war ziemlich leer. Wer nimmt auch schon ein Zug um 5 Uhr?! Es war verwunderlich, aber ich konnte tatsächlich schlafen, das passiert sonst eigentlich nicht, aber dank dieser paar Stunden Schlaf, kam ich dann doch recht entspannt um 9 Uhr in Berlin an, nahm den Bus zum Flughafen und wartete bis mein Flug um 13 Uhr endlich in Richtung München startete. In Berlin ist mir dann noch Miroslav Nemec über den Weg gelaufen, was ziemlich cool war. In München hatte mein Flug dann leider zwei Stunden Verspätung, aber Indien hat mir ja beigebracht sowas komplett zu ignorieren und die extra Zeit zu nutzen. Ich hab also ein bisschen AIESEC Zeug gemacht und ziemlich viel telefoniert. Um 21 Uhr bin ich dann endlich in Bukarest angekommen, habe eine ganze Weile im Flughafen auf meinen Rucksack warten müssen und hab mich dann zu den Bussen durchgeschlagen! Nach einer Stunde und 20 Minuten bin ich dann am Unirii Square gelandet und stand dann da. Im dunklen Bukarest und hatte nur eine Screenshot von Google Maps und mein Handy noch 7% Akku. Aber hey, nach 45 Minuten hatte ich es dann auch zum Hostel geschafft. Ich glaube, so sehr habe ich noch nicht mal in Indien geschwitzt. Ich war komplett nass und dementsprechend war ich auch erst mal duschen. Andrea (sie hat im Hostel gearbeitet) hatte mir am Anfang gesagt, dass sie und ein paar weiter Menschen in einer Stunde in eine Bar gehen und da Sascha (meine Freundin aus der Ukraine) erst Samstag Nacht kommen sollte, wollte ich auf jeden Fall mit, um ein paar Leute kennen zu lernen.
Geduscht und in frischen Sachen bin ich dann raus und hab mich zu fünf Franzosen und einem Amerikaner gesellt. „Liebe auf den ersten Blick“ würde ich fast dazu sagen! Wir haben uns alle auf Anhieb sehr gut verstanden und haben die nächsten Tag sehr viel mit einander gemacht. Angefangen mit Feiern und Trinken am Freitag Abend/Nacht. Wir sind erst um 7 Uhr Samstag Morgen zurück ins Hostel gekommen! Ich kann also vollen Herzens von einem „perfekten Start in den Urlaub“ sprechen!

Wie ich gerade schon angesprochen hatte, gefällt mir Bukarest wahnsinnig dolle! Es ist alles sehr alt und auf eine gewissen Art und Weise heruntergekommen, aber trotzdem wunderschön! Wir haben uns sehr viel angeschaut, sind pro Tag bestimmt 10-15km gelaufen und es ist einfach eine sehr faszinierende Stadt. Am Montag sind wir dann nach Sinaia und wollten uns Draculas Schloss anschauen, allerdings hat es sooo geregnet, dass die Straßen überflutet wurden und wir bis auf die Haut durchnässt waren. Ich fand es ganz lustig, aber leider war Sascha sehr schlecht gelaunt, weil der Kurztrip nach Sinaia dadurch sehr sinnlos war, ich fand es aber tatsächlich sehr schön. Es war etwas außergewöhnliches. Jetzt sind wir in Brasov und morgen geht es nach Cluj, wo wir dann endlich aus Saedeeh treffen!
Aber eigentlich will ich gar nicht so viel über die Städte berichten, sonder mehr über die Menschen dich auf meiner Reise durch Rumänien kennen lerne.

Die Franzosen (Thomas, Anton, Alexandre, Andrej und Emmanuel) und mein Amerikaner (James). Dieses Jungs haben mir definitiv die ersten Tage sehr versüßt und meine Franzosen sind jetzt auf dem Weg in die Ukraine über Moldavien und James ist jetzt in einem kleinen Dorf in Rumänien und arbeitet dort für eine Weile auf einer Farm. Dann war da noch Karl, er ist aus Australien und ist mit uns nach Sinaia gekommen und Karl ist sehr besonders! Er ist in seinen Mitvierzigern und unterrichtet Englisch in der Tschechei. Sasch und ich sagen immer „he is funny and creepy at the same time“! Er lebt komplett in seiner eigenen Welt und es war auf jeden Falls sehr interessant ihn kennen zu lernen. Als ich dann nach Brasov gekommen bin habe ich Lasse kennen gelernt. Er ist der erste Deutsche den ich hier getroffen habe und echt cool. Ricardo ist auch aus Australien und ein seehr faszinierende Mensch, der schon fast überall gelebt hat! Er hat auch für 1,5 Jahre in Indien gelebt und ist eine sehr lustige Person. Aber ich glaube meine Lieblingsmenschen, dich ich hier kennen gelernt habe, sind eine Finnin und ein Schwede. Ann und Niklas sind ein Herz und eine Seel und ich glaub sie sind verheiratet, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Die beiden machen gerade ein Weltreise und wir verstehen uns unglaublich gut. Sascha, ich und die Beiden, waren die letzten zwei Tage ununterbrochen unterwegs und es war ganz simpel ausgedrückt eine Bereicherung!

Jetzt werde ich aber erst mal schlafen gehen, denn morgen geht es weiter nach Cluj und das bedeutet: früh aufstehen und sieben Stunden Zug fahren!
Ich freue mich schon sehr auf Saedeeh!
Ich melde mich bald wieder!

Ciao ihr Lieben!

P.S.: Ich denke gerade darüber nach, die letzten vier Tage noch nach Bulgarien zu gehen. Ich werde mal schauen, ob das noch im Budget drin ist.